Der Wanderzirkus.

Manege frei für die Sultans of Sprint.

Wenn die Sultans of Sprint an der Achtelmeile auffahren, wird es wild. Initiator Seb „The Lucky Cat“ Lorentz hat Europas Motorradfreaks zusammengetrommelt, um ein Feuerwerk an Spaß und Speed zu zünden. Attention! Dragster im Tiefflug.

„All Sultans, please, all Sultans!“ Wie ein aufgescheuchtes Huhn rennt ein Herr mit Turban, Tunika und pinkem Sonnenschirm kreuz und quer zwischen den aufgemotzten Bikes durch. Wild gestikulierend versucht er die verrückte Bande der Sultans of Sprint einzufangen. Fahrerbriefing, Lagebesprechung vor dem Sprintrennen. Als sich alle – mehr oder weniger – vor dem Glücksrad versammelt haben, beginnt die Auslosung der Startaufstellung. Zombie gegen Yeti, Frankenstein gegen Herkules.

Die Sultans of Sprint sind bekannt für enorme Beschleunigung und Speed. Aber mindestens genauso bekannt sind sie für durchgeknallte Outfits und aberwitzige Aktionen – die Achtelmeile als Zirkusmanege. Außer dem Rennergebnis gibt es massiv Punkte für kreatives Design und feierwütiges Verhalten. Nicht zu vergessen der Scary Factor für die beste Angsteinflößungs-Strategie. Wer hier als Freak betitelt wird, kann sich was darauf einbilden.

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sultans sprint
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Eine Klasse für sich.

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Ins Leben gerufen haben den Klamauk auf der Achtelmeile Seb Lorentz und seine Frau Lolo. Die Franzosen gründeten vor einigen Jahren den Customshop The Lucky Cat Garage in Chartres. Seb trat mit seinem legendären Sprintbeemer in Drag Races an, in deren Kategorie sein radikales Beschleunigungsmonster nicht so recht passen wollte. Also rief er 2016 die Sultans of Sprint ins Leben, passend für luftgekühlte Zweizylinder mit kreativem Konzept und einer gehörigen Portion Style. Der Zuspruch ist gewaltig. In diesem Jahr sind bereits 26 Teams am Start, darunter Größen der Szene wie Krautmotors, Edelweiss Motorsport, VTR Customs, Kraftstoffschmiede, St-Brooklyn Motorcycles oder Bcan Race.

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Killing you softly.

Killing you softly.

Seb Lorentz lässt in diesem Jahr seiner Frau den Vortritt. Lolo geht mit der BMW Bombinette ins Rennen, die sie in der Lucky Cat Garage gemeinsam aufgebaut haben. Wie der Name schon sagt, ist der Sprintracer zwar eine Bombe, aber eine ganz besonders nette. „Sie bringt dich um, auf sanfte und freundliche Weise“, erklärt Lolo und setzt einen lächelnden Todesblick auf. Dann zeigt sie stolz die Details ihres abgefahrenen BMW Boxers, der auf der linken Seite mit einer Rakete ausgestattet ist. „Ich restauriere alte, goldene Möbelstücke. Deshalb habe ich auch meine Bombinette golden lackiert – und blau mit Metal-Flakes, weil ich ein Mädchen bin. Ich habe viel ausprobiert, bis ich die Farben so hatte.“

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Partymonster mit Style.

Partymonster mit Style.

Letztendlich ist die Bombinette aber auch schnell, das ist Lolo wichtig. Der Motor stammt aus einer 1978er BMW, den Edelweiss Motorsport getunt hat. „Im Sprintrennen funktioniere ich wie eine Maschine. Da bin ich 200 Meter im Tunnel.“ Trotzdem ist es hart, gegen die Konkurrenz zu bestehen – vor allem als einzige Frau. Letztendlich hat Lolo nach vier Rennen den fünften Platz in der Gesamtwertung belegt. Die Bonuspunkte fernab der Achtelmeile haben dazu ihren Beitrag geleistet: Bei jedem einzelnen Event hat sie den Bonus des Partymonsters eingeheimst. Dazu nochmal 50 Extrapunkte im Style & Engineering Award. „Damit haben sie nicht gerechnet. Ich bin die Bombinette, die Style Woman.“

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Die Zigeuner des Sprints.

Monza, Monthléry, Spa, Glemseck – wo die Sultans ihre Sprints auch veranstalten, die Karawane zieht mit. Unabhängig von Entfernungen oder Wettervorhersagen. „Wir haben einfach so viel Spaß“, sagt Lolo, „da will keiner fehlen.“ Die Sultans verstehen es, Kreativität mit Rennen, Spaß, Design und technisch ausgefeilten Motorrädern zu kombinieren. Die Teams kommen mittlerweile aus Frankreich, Italien, Deutschland, Großbritannien, der Schweiz und Belgien. „Wir sind ein internationaler Wanderzirkus und ziehen von Achtelmeile zu Achtelmeile“, sagt Lolo, „wir sind Zigeuner. Die Zigeuner des Sprints.“

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