Road to Namibia
Die Freiheit unendlicher Straßen und Horizonte. Die Aufregung und Vorfreude, die das Herz jeden Morgen höherschlagen lassen, wenn man dem Unbekannten wieder entgegenfährt. Aber auch die Unsicherheit, ob Mensch und Maschine allen Herausforderungen gewachsen sind – und wie sie im Ernstfall reagieren.
Diese Vielfalt an Emotionen begleitete eine Gruppe erfahrener Motorradfahrer diesen Sommer, als sie eine außergewöhnliche Reise meisterten. Es sind Emotionen, die Hand in Hand mit einem echten Abenteuer gehen, denn genau das war es: Sie fuhren mit der neuen BMW R 1300 GS Adventure von Deutschland nach Namibia. Ihre Mission: die GS Trophy Pokale ins Basis Camp der Int. GS Trophy 2024 zu bringen.
Für das dreiköpfige Team – bestehend aus der Niederländerin Nikki van der Spek, dem Portugiesen Vasco Santos und dem Spanier Agustin Ostos, das in Botswana Verstärkung durch Südafrikaner Warren Venter bekam – war es auch eine Reise zu sich selbst, die sie unwiderruflich geprägt hat. Das Abenteuer nahm bei den BMW Motorrad Days in Garmisch-Partenkirchen seinen Anfang. Dort startete die Tour durch 11 Länder, die ihnen auf unzähligen Kilometern alles abverlangen, aber so viel mehr schenken sollte.
Agustin beschreibt die Reise rückblickend mit der Metapher eines Kaleidoskops. Es zeigt Dir fantastische Bilder und jedes Mal, wenn Du daran drehst, wechseln sie. Man wird nicht müde, hindurchzuschauen, denn man entdeckt immer wieder etwas Neues. Treffend.
In zwei Etappen zum Ziel
Die Route führte das Trio von Zentraleuropa über die Pyrenäen bis nach Marokko und schließlich in die Wüste von Agadir. Es war Nikki, die diese erste Etappe konzipierte und leitete. Mit ihrer ruhigen, überlegten Art sowie ihren exzellenten Navigationsfähigkeiten brachte die erfahrene Offroad-Fahrerin alle sicher ans Ziel. Mit Ankunft in der marokkanischen Wüste begab sich die Gruppe in eine kleine Sommerpause, während die Motorräder für die nächste Etappe vorbereitet wurden.
Bereits nach dem ersten Teil der Reise schwärmte Vasco von der neuen GS: „Sie wirkt größer, als sie ist – doch sie ist sehr agil. Gleichzeitig unglaublich komfortabel zu fahren, nicht zuletzt dank des neuen automatischen Schaltassistenten“.
In Botswana fand sich das Team wieder zusammen. Warren Venter, Sieger der Int. GS Trophy 2022 und echter Experte für das sandige Terrain im südlichen Afrika, übernahm nun die Führung.
Intensiv und unvergesslich
Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, die so wild und ursprünglich sind wie Afrika. Während der Reise gen Süden tauchten die Fahrer in eine Natur ein, die sie in ihren Bann zog: das tiefe Orange des Sonnenaufgangs, das satte Rot bei Sonnenuntergang, die endlosen Weiten der Savanne und das Brüllen der Wildtiere in der Ferne. Afrika hat eine eigene, fast surreale Magie, die einen nie mehr loslässt.
Fragt man die Abenteurer nach den unvergesslichsten Erlebnissen der Reise, kommt immer wieder die Tierwelt zur Sprache. Für Nikki war es der Moment, als eine Gruppe Nashörner mit 50 km/h an der Seite der Motorräder lief. „Diese majestätischen, massiven Tiere so nah zu erleben, war unglaublich.“ Vasco hingegen konnte es kaum fassen, als sie sich nach einer stundenlangen Fahrt durch die Wüste plötzlich vor einer Gruppe Löwen wiederfanden. „Mein Kopf brauchte eine Weile, um zu realisieren, dass sich nur vier Meter von uns entfernt ein Löwenrudel in freier Wildbahn befand.“ Ebenso positiv berichten alle von der Gastfreundschaft der Menschen und der Kulinarik.
Diese majestätischen, massiven Tiere so nah zu erleben, war unglaublich.
Nikki van der Spek
Keine Hürde zu hoch, kein Weg zu weit
Doch so idyllisch es auch war, die Intensität eines solchen Trips stellt eine Herausforderung für sich dar. Willensstärke und Ausdauer der Fahrer wurden immer wieder auf die Probe gestellt. Vor allem das sandige Terrain erforderte ungemeine Konzentration und körperliche Anstrengungen. Für Warren war die neue GS ein Komfort-Boost in der Wüste. Er erinnert sich vor allem an die nächtliche Grenzüberquerung von Botswana nach Namibia.
„Es lag noch eine lange Distanz auf unbefestigten staubigen Straßen vor uns. Diese anspruchsvolle Fahrt im Dunkeln hat unsere Sensorik geschärft und ich bin froh, mit der neuen GS unterwegs gewesen zu sein. Das hat es ungemein erleichtert“, sagt er. Und dann betont er, dass jede neue Herausforderung eine starke Verbindung innerhalb des Teams geschaffen hat, die ein Leben lang bleiben wird.“
Apropos Team – für Nikki ist das der Schlüssel zum Erfolg. „Ich habe gelernt, dass Probleme da sind, um gelöst zu werden. Mit einer guten Portion Humor lässt sich fast jede Hürde nehmen“, erzählt sie. „Doch viel wichtiger ist es, starke Partner an seiner Seite zu haben, auf die man sich verlassen kann.“
Die R 1300 GS Adventure als zusätzliches Teammitglied wollte niemand missen. „Wie jede GS ist sie vertraut, komfortabel und einfach zu handhaben“, schwärmt Nikki. „Trotz ihres Gewichts fährt sie sich leicht und mühelos – ideal sowohl für asphaltierte Straßen als auch für unwegsames Gelände.“ Dem kann Vasco nur zustimmen: „Es gab immer wieder Momente, in denen ich die GS an ihre Grenzen gebracht habe – und sie hat alles mitgemacht.“ Ob in den Pyrenäen, den Dünen der Sahara oder den Sandpisten Namibias, die R 1300 GS Adventure versagte kein einziges Mal. Im Gegenteil, sie schenkte den Fahrern ein Gefühl von Freiheit, wie es nur eine GS von BMW kann.